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Bekannte Mitglieder

Philipp Freiherr von Boeselager, Ehrenmitglied Ripuariae

(* 6. September 1917 auf Burg Heimerzheim; † 1. Mai 2008 auf Burg Kreuzberg in Kreuzberg bei Altenahr) war ein deutscher Privatwaldbesitzer, forstlicher Verbandsfunktionär und früherer Berufsoffizier der Wehrmacht. Er war der letzte Überlebende des innersten Kreises der militärischen Widerstandsgruppe um Generalmajor Henning von Tresckow und Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg, die am 20. Juli 1944 ein Attentat auf Adolf Hitler verübten. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er entscheidend an der Entwicklung der deutschen Forstwirtschaft beteiligt, von 1968 bis 1988 war er Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW).

Zusammen mit seinem Bruder Georg gehörte er zu den Verschwörern des Attentats vom 20. Juli 1944. Er kommandierte am 18. Juli 1944 sechs Schwadronen (1200 Mann), die mit den Pferden zunächst in Richtung Brest-Litowsk ritten. Dann sollten sie mit Lastkraftwagen nach Warschau fahren und von da aus mit Flugzeugen zum „führerlosen“ Berlin fliegen, um die beiden Teile des Reichssicherheitshauptamtes zu besetzen. Als er vom Scheitern des Anschlages auf Hitler erfuhr, ließ er sofort kehrtmachen, um wieder zu den alten Stellungen zurückzukehren und unbemerkt zu bleiben. Er überlebte, weil alle Mitverschwörer – selbst unter der Folter – über seine Beteiligung schwiegen.

Nach 1945

Freiherr von Boeselager war ein gefragter Zeitzeuge und berichtete in Schulen und bei vielen öffentlichen Anlässen über seine Erfahrungen und Ansichten. Er gab zahlreichen Fernseh- und Radiosendern sowie Zeitungen und Zeitschriften Interviews, u. a. der Jungen Freiheit zum 18. Juli 2003 und zum 20. Juli 2007, sowie in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung drei Wochen vor seinem Tod. Als gläubiger Katholik setzte er sich – auch und gerade vor dem Hintergrund der Erfahrungen im Nationalszozialismus – für den Schutz des ungeborenen Lebens und gegen Abtreibung ein. Aus Protest gegen den „Abtreibungskompromiss“ trat er 1993 aus der CDU aus – wie er schrieb, „in Konsequenz der zentralen Ziele – wie des Rechts auf Leben –, für deren Wiederherstellung die Männer des 20. Juli hingerichtet worden sind“.

Auszeichnungen (Auswahl)
Träger des Ritterkreuzes zum Eisernen Kreuz (1944)
Eisernes Kreuz (1939), II. (1940) und I. Klasse (1941)
Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
Ehrenmitglied der Rheinischen Ritterschaft und deren Ritterhauptmann z. D.
Ehrenvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände
Ehrenmitglied der Katholischen Deutschen Studentenverbindung K.D.St.V. Ripuaria Bonn im CV seit 2000
Träger des Verdienstordens des Landes Rheinland-Pfalz seit Dezember 2007

Zitate

„Die Überlebenden einer Tragödie sind niemals deren Helden.“
– Philipp v. Boeselager, 2004

„Ich bin gar nicht mutig gewesen.“
– ebender, 2004 

Peter Limbourg † 28. Dezember 2015

Peter Limbourg, unser ältester Bundesbruder, ist am 28.12.2015 in seinem Geburtshaus in Kevelaer friedlich im Kreise der Familie verstorben.

Am 7. Januar 2016 fand in Kevelaer in der Marienbasilika ein Requiem statt. Die Beisetzung fand am 8. Januar im engsten Familienkreis statt.

Am 1. November 1934 ist Peter Limbourg bei Ripuaria aktiv geworden.
Wenn Ripuaria an Peter Limbourg denkt, so ragt ein Ereignis hervor, in deren Verlauf Ripuaria mit seiner tatkräftigen Unterstützung Treue in höchstem Maße bewiesen hat:
Am 27. Oktober 1935 erfolgte auf einer Cartellversammlung in Würzburg die Selbstauflösung des Cartellverbandes. Bei der Abstimmung erklärte sich die große Mehrzahl des Verbandes für die Auflösung. Nur fünf Verbindungen stimmten dagegen, unter anderem Ripuaria Bonn. Den einzelnen Verbindungen blieb jedoch ein eigener Beschluss vorbehalten. Dieser Beschluss wurde bei Ripuaria auf dem Cumulativ-Convent des Nikolausfestes 1935 gefasst: nahezu 200 Ripuaren, die aus Nah und Fern herbeigeströmt waren, stimmten ab; bei einer Stimmenthaltung sprach sich der CC für ein Weiterbestehen Ripuariae aus. Peter Limbourg war zu dieser Zeit aktiver Senior.
Das ist wohl das bedeutungsvollste Treuebekenntnis gewesen, das Bonner Ripuaren für ihren Bund jemals abgegeben haben! Es hat die Bundesbrüder zusammen gehalten in den Jahren, die dann folgten; Ripuaria hatte die Kraft geschöpft, weiter zu bestehen und sich nicht selbst aufzulösen.
Ripuaria hat dies ihrem damals jungen Bundesbruder Peter Limbourg zu verdanken!

Wir werden Peter auf der Semesterabschlusskneipe sowie auf den Conventen gedenken. In den Ripuarenblättern werden wir ihm einen ausführlichen Nachruf widmen.

Weitere bekannte Mitglieder

Joseph Müller
1845–1921

Weihbischof in Köln

Franz Rudolf Bornewasser
1866-1951

Bischof von Trier

Wilhelm Stockums
1877-1956

Weihbischof in Köln

Corrado Kardinal Bafile
1903-2005

Apostolischer Nuntius in Deutschland, römischer Kurienkardinal

Joseph Kardinal Höffner
1906-1987

Erzbischof von Köln, Kardinal

Gustav Ermecke
1907-1987

Moraltheologe und Sozialethiker, Ehrendomherr, Päpstlicher Ehrenprälat

Heinrich Flatten
1907-1987

Prof. Dr. phil. Dr. theol., Offizial im Kölner Ordinariat, Konsultor der Kommission zur Revision des Kirchenrechts (CIC)

Konrad Schubach
1914-2006

Staatssekretär, langjähriger Präsident des Verbandes deutscher Gebirgs- und Wandervereine sowie der Europäischen Wandervereinigung

Peter Limbourg
1915-2015

Botschafter a.D. in Athen und Brüssel

Philipp Freiherr von Boeselager
1917-2008

Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944, Ehrenmitglied

Paul Märzheuser
1924-2007

ehemaliger Präsident des MSV Duisburg

Georg Kreutzberg
*1932

Neurophysiologe und Direktor am Max-Planck-Institut Martinsried

Anton von Euw
1934-2009

Mediävist, ehemaliger Konservator des Museum Schnütgen, apl. Professor der Universität Köln

Manfred Melzer
1944-2018

Weihbischof in Köln

Armin Laschet
*1961

Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen
CDU-Bundesvorsitzender

Thomas Baum
*1963

Phytopathologe, Professor an der Iowa State University, Ames, USA

Johannes Dietlein
*1963

Ordinarius für öffentliches Recht und Verwaltungslehre an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

Berthold Herrendorf
*1964

Professor of Economics at the W. P. Carey School of Business, Arizona State University